Mama und der verhexte Spiegel, mit Brigitte Endres

Nachdem ich mit Brigitte Endres das Buch „Was ist los, Joschi Bär?“ gemacht hatte, kam sie mit einem weiteren Projekt zu mir, ein Buch über Depression.

Es gab schon einige Bücher zu diesem Thema, Brigitte Endres widmet sich hier aber besonders der Situation und den Gefühlen des Kindes, was mich besonders an dem Buch beeindruckt. Gefühle wie Wut oder die Frage, ob die erkrankte Person einen noch lieb hat, ob man helfen kann sind wichtige Themen über die man mit betroffenen Kindern anhand dieses Buches sprechen kann. Das Kind wird schließlich zum „Ritter“ (in der Illustration als Schatten dargestellt) nicht, weil es die Mutter heilt, denn das kann es nicht, sondern weil es der Mutter klar sagt „Du bis krank, Du brauchst Hilfe.“ Ein entscheidende Erkenntnis für Erkrankte!

Über den Farbekontrast zeige den Gegensatz zu türkis-blau-grauen Stimmung der Mutter und dem fröhlichen Gelb des Sohnes. Erst in der Klinik wird auch die Mutter heller und wärmer.

In den Illustrationen habe ich kleine „Eastereggs“ versteckt. So sehen wir auf der Kommode im Schlafzimmer ein Foto, das zeigt, dass es auch eine glückliche Zeit vor der Depression gab, das Bild darüber verweist auf das Buch „Mein schwarzer Hund: Wie ich meine Depression an die Leine legte“ von Matthew Johnstone.

Über dem Bett der Mutter hängt ein Bild von Georgia O’Keefe, mit der ich mich zu dem Zeitpunkt für anderes Projekt beschäftige. Auch sie litt zeitweise unter Depressionen.

Dieses Buch ist mir ein besonderes Herzensprojekt, da ich selbst von Depression betroffen bin. Es ist daher wohl auch nicht verwunderlich, wenn die Mutter im Buch mir ein bisschen ähnlich sieht. Ich habe es damals glücklicherweise ambulant geschafft, die Episode zu überwinden. Mir ist es wichtig, offen über dieses Thema zu sprechen, denn nur wenn es ein Bewusstsein für diese Erkrankung gibt und ohne Scham damit umgegangen wird, können Betroffene und ihr Umkreis eine Depression erkennen und Hilfe suchen.

Beschreibung:
Timmy wohnt bei Mama. Seine Eltern haben sich getrennt, als er noch ganz klein war. Damals ist Mama mit Timmy zurück in ihre Heimatstadt gezogen, ganz nah zu Oma und Opa. An den Wochenenden holt Papa Timmy manchmal ab. Timmy ist gern bei Papa und seiner neuen Freundin, aber hinziehen möchte er nicht. Er will Mama nicht allein lassen. Timmys Mama hat in letzter Zeit zu nichts mehr Lust, sie liegt nur im Bett und starrt vor sich hin. Weil sie so abweisend ist, hat Timmy Angst, dass sie ihn nicht mehr gern hat oder er schuld an ihrer Krankheit ist. Kann er etwas tun, damit Mama wieder gesund und fröhlich wird?

Dieses Buch zeigt aus Sicht eines Kindes auf, wie es die Depression eines Elternteils miterlebt. Mittels kindgerechter Text- und Bildsprache wird das komplexe Thema anhand eines Märchens einfach erklärt sowie mit einfühlsamen Illustrationen begleitet.

Ein schwieriges Thema, ehrlich, aber hoffnungsvoll erzählt.

Seite des Verlags mit Pressestimmen :https://www.aracari.ch/page/de/buecher/detail?id=293

Eine Handreichung mit Zusatzmaterial ist kostenlos unter Begleitmaterial als Download verfügbar.

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